Dank Stabilisierung zum Gabelstaplerfahrer

Erfolgsgeschichte aus dem Bereich Recycling/ Demontage/ Lager

Eigentlich lief alles glatt. Eigentlich. Nach der Hauptschule kam die Berufsschule. Die Ausbildung klappte zwar nicht, aber nach der Bundeswehr war sofort ein Job gefunden. 15 Jahre lang hatte der heute 50-Jährige Christoph Becker als Lagerist gearbeitet. Dann war plötzlich alles aus: Er war bei einem der Unternehmen beschäftigt gewesen, das 2006 aufgrund des so genannten Gammelfleischskandals geschlossen wurde. Für ihn bedeutete dies Arbeitslosigkeit. Im freien Fall rutschte er von  Arbeitslosengeld I zu II. Und fand seit 2006 keinen Weg zurück in den Arbeitsmarkt.

Gabelstaperfahrer Recycling

Das Jobcenter vermittelte ihn schließlich in den Bereich Recycling/Demontage/Lager bei anderwerk. Hans Maier*, Sozialpädagoge in Feldkirchen schildert die erste Begegnung: „Es ist sehr häufig so, dass nach mehr als zwei Jahren Arbeitslosigkeit eine gewisse Verwahrlosung eintritt. Das Gefühl der mangelnden Perspektive zeigt sich oft körperlich, so dass ich in diesem Fall mit einer einzigen Bitte startete: mehr Körperhygiene!“

Die Veränderung erfolgte dann parallel zur neuen Struktur, die dank der Beschäftigung bei anderwerk in das Leben von Christoph Becker einzog. „Er kam regelmäßig zur Arbeit und nachdem wir ihn täglich daran erinnerten, begann er, sich zu pflegen, waschen, rasieren und auch seine Kleider zu reinigen“, so Maier. Anreiz war, dass ihm deutlich erklärt wurde, er könne sonst keine Vorstellungsgespräche absolvieren. Und dieses Ziel, wieder die Verantwortung für sich selbst zu übernehmen, hatte anderwerk ihm klar gesteckt.

Ursachensuche: Schwachstellen beseitigen

Hans Maier unterstützte ihn zwar bei den Bewerbungsunterlagen, doch auch nach eineinhalb Jahren hatte der ehemalige Lagerist noch keine Arbeitsstelle gefunden. Dabei hatte er alle Ziele abgearbeitet: Die Unterlagen waren fertiggestellt, die Stellenausschreibungen abgegrast. Auch das Zwischenzeugnis von anderwerk war gut. Doch trotz Aufforderung hatte er bislang nie nach den Gründen für die Absagen gefragt.

Die Schwachstelle war also schnell ausgemacht. Becker fehlte es an Erfahrung als Gabelstaplerfahrer. Diese fehlenden Stunden holte er dann bei anderwerk auf und im Nu fand er eine Festanstellung bei einem führenden Großmarkt in München. Hans Maier resümiert: „Es ist schon ein gutes Gefühl, wenn jemand wie er gepflegt und mit einem Job und Geld in der Tasche hier vorbeikommt und sich bedankt. Da hat dann das gegriffen, was wir angeboten haben und wir haben gemeinsam unser Ziel erreicht.“ In solchen Fällen freuen sich Sozialpädagogen und Meister gemeinsam. Denn jeder hat seinen Beitrag geleistet in Form von Regeln erklären, zur Seite stehen und angespannte Situationen aushalten.

Festanstellung als Gabelstaplerfahrer

Eigentlich hätte es rückblickend also schneller klappen können. Eigentlich. Aber es brauchte diese Zeit für den ehemals arbeitslosen Mann, um seine Einstellung zu ändern, einen gewissen Optimismus zurückzugewinnen und mit Energie und Kraft wieder ins Arbeitsleben einzusteigen.

 

*Name von der Redaktion geändert