Erfolgsgeschichte: Neue Stelle in der Jugendhilfe für Ex-Lehrerin

Erfolgsgeschichte aus dem Bereich „Hilfe zur Arbeit“

Sätze von Jugendlichen wie „Wo ist Frau Brahimi*?“ oder „Das müssen wir auf jeden Fall mit Frau Brahimi besprechen“, waren es, die zur Schaffung einer Stelle nur für sie führten. Heute hat die ehemals arbeitslose Lehrerin aus Algerien eine feste Stelle in der Jugendhilfe.

Beraterin Jugendhilfe Hilfe zur Arbeit

Frau Brahimi ist 48 Jahre alt und lebt alleinerziehend mit ihren zwei minderjährigen Kindern in München. In ihrer ursprünglichen Heimat hatte die gebürtige Algerierin studiert und als Lehrerin gearbeitet. Sie konnte nun in Deutschland zwar nachweisen, dass sie in den Beruf gelernt hat, die algerische Ausbildung wird jedoch in Deutschland nicht anerkannt. Dennoch hatte Frau Brahimi den starken Willen, endlich wieder den Weg zurück ins Berufsleben zu schaffen.

Vor dem Hintergrund, dass viele Jugendliche aus dem arabischen Raum stammen, schlug ihr Klaus Bilek von „Hilfe zur Arbeit“ zunächst eine Tätigkeit als Bürohilfe bei den Beratungsdiensten der AWO im Fachbereich „Jugendhilfen“ vor. Abgesehen davon, dass sie arabisch spricht, wies Klaus Bilek auf ihre Berufsausbildung hin: „Sie sind Lehrerin. Ihnen wird die Kommunikation mit den Jugendlichen sicher liegen.“ Ein weiterer Aspekt war, dass diese Arbeitsmöglichkeit in der Nähe der Wohnung von Frau Brahimi gelegen war und die Arbeitszeiten sich an die Zeiten der Kinderbetreuung anpassen ließen.

Erfahrung aus vormals erlerntem Beruf als Lehrerin

Klaus Bilek erinnert sich: „Es lief eigentlich von Anfang an super: Frau Brahimi war glücklich und stolz wieder arbeiten zu können. Und auch das Team war sehr zufrieden mit dem Neuzugang.“ In den Feedback-Gesprächen mit Klaus Bilek merkte Frau Brahimis Vorgesetzte an, dass sie einen sehr guten Zugang zu den Jugendlichen habe – und das nicht nur dank ihrer Arabischkenntnisse. So suchten immer mehr Jugendliche den Kontakt zu Frau Brahimi und fragten sie um Rat.

Feste Stelle in der Jugendhilfe

Schon bald war sie weniger mit Verwaltungsarbeit und dafür mehr mit Beratung beschäftigt. Daraus entstand bei den Beratungsdiensten schließlich die Idee, für Frau Brahimi eine neue Stelle zu schaffen, um sie sozialversicherungspflichtig in der Beratung beschäftigen zu können.

Durch ihre Ausbildung und Erfahrung als Lehrerin erfüllt sie die Kriterien der pädagogischen Qualifikation, die sie dann im Umgang mit den Jugendlichen einsetzten konnte. Daher erhielt sie zunächst eine befristete Anstellung in Teilzeit als Beraterin bei den Beratungsdiensten. Nach der Befristung übernahm Frau Brahimi eine andere Stelle bei den Jugendhilfen mit mehr Arbeitszeit, da ihre Kinder inzwischen weniger Betreuungszeit beanspruchten.

Klaus Bilek resümiert: „Frau Brahimi war für uns ein weiteres sehr positives Beispiel, wie aus einer von uns vermittelten AGH-Stelle eine Festanstellung werden kann. Geklappt hat das sicher, weil wir auf die Kenntnisse von Frau Brahimi eingegangen sind und eine Stelle gefunden haben, die optimal zu ihrer vormaligen Ausbildung, aber auch zu ihren Lebensumständen passt.“ 

 

*Name von der Redaktion geändert