Erlebnispädagogik: Naturrätsellösen als Baustein für die Selbstständigkeit

Aktivitäten im Bereich „U-Turn“

Die Gruppe der Azubis im Bereich Raumausstattung fuhr von Mittwoch bis Freitag auf eine Selbstversorgerhütte in der Jachenau. Wie beim Ausflug der Schreinerei ging es auch hier darum, als Team zusammenzuwachsen, also Teambuilding-Aufgaben zu meistern. Außerdem sollte dies eine Gelegenheit für die anderwerk-Anleiter*innen und Sozialpädagog*innen sein, die neu anvertrauten Schützlinge besser kennenzulernen: Wer agiert wie? Wer übernimmt welche Rolle? Wer führt, wer fragt, wer braucht wann Unterstützung.

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Wissensvermittlung und Zusammenarbeit

Die Jungs und Mädels hatten schon in München gemeinsam die Nahrungsmittel für die Tage auf der Hütte besorgt. Nach einer kurzen Brotzeit ging es daher sehr schnell zur ersten Übung: Geo-Caching. Vorbereitet und ausgedacht von UTurn-Anleiter Henry Ileka, ging es hier um Wissensvermittlung und Zusammenarbeit unter den Jugendlichen. Am Fundort war zunächst eine Info, wie ‚So bewege ich mich außerhalb von Ortschaften, wenn kein Gehweg vorhanden ist‘. Plus ein Rätsel, was dann anhand der erratenen Geo-Daten zum nächsten versteckten Teil führte.

Auf die geistige Forderung und Förderung folgte dann die körperliche. Wobei es auch hier um Konzentration ging: Eine Seilbrücke über die Jachen war zu überwinden. Hier bewiesen sich die Jugendlichen selbst, dass sie alles schafften können, wenn sie zusammenarbeiten und auf sich und die anderen vertrauen.

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Überleben in der Natur dank Wissen

Dass die Natur ganz und gar nicht menschenfeindlich ist und einem ein wenig Wissen schon sehr viel weiterhelfen kann, erklärte den Azubis dann eine Honorarkraft. Was kann man essen, was finden wir hier nicht weit entfernt von den Wegen? Unter anderem entdeckten die Jugendlichen essbare Pilze und Pfefferminze – die die Gruppe anschließend gleich als Tee zu sich nahm.

Nach einer Reflexion gemeinsam mit den Anleiter*innen und den Sozialpädagog*innen zum gesamten Aufenthalt und allen Aktivitäten (inkl. Grillen)  ging es zurück nach München – gestärkt und gleichzeitig ermüdet durch die Bergluft und mit mehr Zusammenhalt und Wissen über die anderen Azubis im Team. Und natürlich mit Pfefferminze. 

erlebnispaedagogik feuerholz

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Kochen als Prozess

Die Eigenmotivation war also groß und das Ergebnis dann auch sehr erfreulich. Die Jugendlichen schnitten das Fleisch, panierten und legten die Schnitzel in die heiße Pfanne. Parallel waren die anderen an Kartoffeln und Salat und so trug jeder einzelne zum Erfolg bei und wurde nachher direkt und indirekt gelobt.

Den ganzen Aufenthalt über durften übrigens alle legalen Suchtstoffe wie Handy oder Zigaretten nur in festen Pausen konsumiert werden. Und weil alle so busy waren, klappte auch das wunderbar. Von der Bergluft ermüdet, war die Nacht auch ruhig und am nächsten Tag wurden brav die Werkstattregeln selbst erarbeitet. Ein insgesamt sehr positiver (und leckerer) Ausflug für die Azubis, Betreuer und Organisatoren.