Wenn ich an meine Arbeit denke, lächle ich sofort

Erfahrungsaustausch „Hilfe zur Arbeit“:

„Ich will gar keinen Urlaub machen“, platz Marie Lundo* heraus und der Rest der Gruppe klatscht begeistert. Um den Erfahrungsaustausch und gegenseitige Hilfe ging es bei der großen Kennenlern-Veranstaltung der Teilnehmerinnen von „Hilfe zur Arbeit“. Maßnahmeleiter Klaus Bilek freut sich: „Das ist nun die dritte Veranstaltung dieser Art und noch nie war es so positiv!“ Bei den Teilnehmerinnen handelt es sich um Frauen, die sich den Wiedereinstieg in die Arbeitswelt wünschen. Dank „Hilfe zur Arbeit“ sind sie aktuell sowohl in der Verwaltung, im hauswirtschaftliche Bereich als auch in pflegenden Berufen wie Seniorenbegleitung oder Kindergarten und Kinderkrippe bei der AWO tätig. Die Gründe für den verlorenen Anschluss sind sehr verschieden, münden aber oft in der Nichtvereinbarkeit von Job und Familie.

Die ähnlichen Erfahrungen werden gleich zu Beginn offensichtlich, als Johanna Eholzer, Sozialpädagogin des Projekts, ein Aktivitätsspiel initiiert: Bei „Ab durch die Mitte“ rufen immer andere Teilnehmerinnen eine Frage in den Raum, wer sich angesprochen fühlt, durchquert den Kreis aller Mitspieler durch die Mitte. Bei „Wer ist alleinerziehend?“ bewegen sich viele. Auch auf die Fragen „Wer fährt gerne Rad? Wer liest gerne?“ sind einige unterwegs. Doch erst auf den Satz „Wer ist in einem tollen Team“ wechseln fast alle den Platz.

Später sind alle aufgerufen bis zu drei Punkte zu notieren, die ihnen in der jeweiligen Tätigkeit gut gefallen, sowie bis zu drei Punkte, die nicht so gut sind. Bei den positiven Aspekten wurde von fast allen das Team der Einrichtung genannt, das sie gut aufgenommen und integriert hat, sowie die gute Arbeitsatmosphäre. Als zweites schrieben die meisten: „…endlich wieder richtig arbeiten!“ oder „Ich habe so wieder einen Sinn im Leben gefunden“ oder „Ich habe mich dank der Arbeit stabilisiert“.

Alle helfen im Team zusammen

Zwar kritisierten einige auch den bisweilen großer Arbeitsanfall, der bei Personalmangel in der Pflege, der Seniorenbegleitung oder in den Kinderkrippen und –gärten entsteht. Aber als andere entgegnen: „Es ja auch normal, dass es mal stressig wird und dann helfen alle im Team zusammen“, nickt die Mehrheit zustimmend.

Eine zu lange Anfahrt und schwierige Arbeitszeiten waren bislang oft Hemmnisse eine Festanstellung zu finden. Das ist bei „Hilfe zur Arbeit“ anders. Leider können jedoch nicht alle in den Maßnahme-Stellen übernommen werden.

Die Arbeit stabilisiert und motiviert

Klaus Bilek aber sagt: „Durch die positive Erfahrung bei „Hilfe zur Arbeit“ und unser Jobcoaching haben viele nun auch die Motivation sich bei anderen Stellen zu bewerben. Und unter dem anerkennenden Beifall der Teilnehmerinnen berichtete eine pädagogische Hilfskraft, dass sie nun eine zunächst befristete Festanstellung an ihrem Einsatzort beginnen wird.

Klaus Bilek ergänzt: „ Wir zeigen den Frauen hier, dass sie nicht alleine sind. Das bestärkt die anderen auch positiv. Und so finden Sie den Anschluss wieder. Dabei zeigt er den Zettel einer Teilnehmerin mit der Aufschrift: Wenn ich an meine Arbeit denke, lächle ich sofort.

*Name von der Redaktion geändert