Praktische Gesellenprüfung 2017: Bestanden!!

Das Schönste und Wichtigste zuerst: Alle Auszubildenden 2015-17 der Schreinerei haben die praktische Gesellenprüfung 2017 bestanden. Mit welchen Stücken sie sich vorgestellt haben, zeigen wir hier:

Der Zeichentisch ist unser außergewöhnlichstes Gesellenstück in diesem Jahr. Die angehende Schreinerin ist Jahrgang ’89 und hat sich sehr kreative Gedanken gemacht, die sie zunächst in Skizzen festgehalten hat.

Technische Details: Das Holz, Elsbeere, ist ähnlich dem Birnbaum und in diesem Falle geölt. In der Tischplatte und in die Tür hat die angehende Gesellin Linoleum-Einlagen verwendet. Die präzise auf Laufleisten geführte Schublade (von Hand gezinkt) geht durch und kann von beiden Seiten geöffnet werden. Die Tür hat, als für die Prüfung wichtiges drehendes Bauteil, verdeckte Scharniere.

Wir sind zwar auf alle angehenden Gesell*innen sehr sehr stolz, dieser niedrige Zeichentisch sticht aber tatsächlich durch seine Kreativität und genaue Arbeit heraus.

Dieser angehende Geselle ist Jahrgang ’96 und stellte einen Schrank her.

Technische Details: Als Material wählte er Kernesche. Die Tür und Schublade ist aus massivem Holz, für den Rest musste er Furnier auswählen, zusammensetzen und furnieren. Anschließend setzte er Glas als Füllung ein.

Wir freuen uns mit unserem Lehrling, dass er die praktische Gesellenprüfung 2017 geschafft hat.

Dieser Raumteiler oder auch Side-Board ist auch von einem Auszubildenden des Jahrgang ’96 gefertigt worden. Neben der Funktion und dem Aussehen ist hier ein weiteres Detail besonders: Die Schublade hat einen besonderen Schließmechanismus, der nur von Kennern geöffnet werden kann und ist so gleichzeitig ein Geheimfach. Eine sehr schöne Idee, wie wir finden!

Technische Details: Der Korpus ist aus furnierter Spanplatte und hat ein sehr schönes umlaufendes Furnierbild. Die Platte ist aus Massivholz der Oliv-Esche.

Der Auszubildende Jahrgang ’95 hat sich in diesem Fall konkret überlegt, was auch er brauchen könnte und hat sich dann an die Planung gemacht. Dieser Azubi war schon immer praktisch veranlagt und so wird sein Gesellenstück später auch seinen Zweck als TV-Möbel erfüllen.

Technische Details: Tür und Schublade des Sideboards sind aus Eiche – auch hier sind die relevanten Elemente wie Tür und Schublade enthalten.

Alle Gesellenstücke wurden nach der bestandenen Gesellenprüfung 2017 den Freunden und Angehörigen in einer kleinen Ausstellung vorgeführt. Anleiter Fritz Jung sagt: „Für manche war es das erste Mal, dass sie etwas fertiggestellt haben, also eine Aufgabe komplett bewältigt hatten. Darum waren sowohl die Eltern als auch die Jugendlichen selbst sehr stolz auf sich.“

Bislang seien die Jugendlichen von ihrem Umfeld oft negativ gesehen worden, jetzt hätten sie endlich ein lang ersehntes Erfolgserlebnis. Gemeinsam mit Werkstattleiter Klaus Haas beobachtete Jung, wie die jungen Handwerker ihre Gesellenstücke anstrahlten und auch fast liebevoll berührten.

Für alle Jugendlichen war die Zeit bei Anderwerk eine große Chance, denn diese detaillierte praktische fachliche und theoretische Unterstützung hätten sie in keinem anderen Fachbetrieb erhalten. Fritz Jung sagt: „Die einen Teilnehmer kämpfen mit den fachsprachlichen Herausforderungen und haben in ihrer Kultur das Nachfragen nicht gelernt, die anderen brauchen einfach ein wenig länger, bis sich ein Arbeitsablauf fehlerfrei einschleift.“
Grundsätzlich stünde den Absolventen nach der bestandenen theoretischen Prüfung vieles offen: „Von der Hausmeisterstelle über handwerkliche Jobs bis zum Studium via FOS und Fachabitur ist jetzt alles möglich“, so Fritz Jung. Er selbst hat noch guten Kontakt zu einem ehemaligen Gesellen von Anderwerk, der heute selbst Meister ist und Anderwerk-Praktikanten in seinen Betrieb aufnehmen könnte.